Die Slowakei – ein an Kultur und Natur reiches Land

Bereits im Jahr 1993 wurden in die UNESCO-Liste des Welterbes drei Lokalitäten aufgenommen: die Burg Spišský hrad und Umgebung, Banská Štiavnica und Vlkolínec, im Jahr 2000 folgte die historische Stadt Bardejov in der Region Šariš, im Jahr 2008 die Holzkirchen des Karpatenbogens und im Jahr 2009 die Stadt Levoča in region Spiš (Zips).

Die ausgedehnteste Lokalität ist die Burg Spišský hrad – der größte mittelalterliche Burgkomplex in Mitteleuropa und ihre Umgebung mit dem Städtchen Spišské Podhradie (mit typischen Bürgerhäusern im Stil der Renaissance und des Barock), der Kirchenstadt Spišská Kapitula (mit mehreren sakralen Bauwerken und vor allem der imposanten, doppeltürmigen St. Martinskathedrale) und der gotischen Kirche des Hl. Geistes in Žehra aus dem 14. Jahrhundert mit schönen Fresken im Interieur aus dem 14. und 15. jahrhundert. Diese erhaltenen Denkmalkomplexe bilden zusammen mit dem natürlichen Rahmen des Travertingebietes des nationalen Naturreservates Dreveník, eine einmalige Einheit.

Im Juni 2009 kam zum Zipser Komplex auch die historische Stadt Levoča (Leutschau) hinzu. Banská Štiavnica ist ein städtisches Denkmalreservat, das die Bergbautradition der Slowakei repräsentiert, Vlkolínec ist ein Denkmalreservat der traditionellen Volksarchitektur und das altertümliche Bardejov gilt als gotischste Stadt der Slowakei.

Von außerordentlichem weltweitem Wert sind auch die Holzkirchen des Karpatenbogens: römisch-katholische Kirchen in Hervartov und Tvrdošín, evangelische Artikularkirchen in Kežmarok, Leštiny und Hronsek und griechisch-orthodoxe Kirchen in Bodružal, Ladomirová und Ruská Bystrá.

Naturdenkmäler der UNESCO

Unter den Naturdenkmälern in der UNESCO-Liste des Welterbes ist die Slowakei durch die Höhlen und Schluchten des Gebiets Slovenský kras (Slowakischer Karst) und die Eishöhle Dobšinská ľadová jaskyňa vertreten. Im Jahr 2007 wurden die Buchenurwälde der Karpaten im Gebirge Bukovské vrchy und Vihorlatské vrchy in der Ostslowakei in die Liste aufgenommen.

Das Gebiet Slovenský kras (Slowakischer Karst) liegt im Süden der Slowakei an der Grenze mit Ungarn. Es ist das größte Karstgebiet Mitteleuropas und hat die meisten unterirdischen Räume (man findet hier 1110 Höhlen und Schluchten).

Bereits im Jahr 1995 war das bilaterale slowakisch-ungarische Antragsprojekt unter dem Titel Höhlen des Slowakischen und des Aggtelek-Karstes (Ochtinská aragonitová jaskyňa, Gombasecká jaskyňa, Jaskyňa Domica, Krásnohorská jaskyňa, Jasovská jaskyňa, …) erfolgreich. Im Jahr 2000 erweiterte man diesen Eintrag auch um die Eishöhle Dobšinská ľadová jaskyňa, eine der größten ihrer Art in Europa.

Buchenurwälde der Karpaten in der Slowakei und der Ukraine wurden im Juni 2007 in die UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen. Damit gehören die Urwälder Stužica, Rožok und Havešová im Gebirge Bukovské vrchy und der Urwald Vihorlatský prales im Gebirge Vihorlatské vrchy im Landschaftsschutzgebiet Vihorlat zu weltweit einmaligen natürlichen Erscheinungen. Die ersten drei befinden sich im Nationalpark Poloniny.

Immaterielle UNESCO Denkmal

Die Hirtenflöte Fujara ist das typischste slowakische Blasinstrument, das im November 2005 in Paris von UNESCO in die Representatieve Liste des immateriellen Weltkulturerbes der Menschheit eingetragen wurde. Die Liste wurde im Jahr 2001 gegründet.

Die Hirtenflöte Fujara ist eine Luftklangpfeife, die manchmal bis zu 1,8 m lang ist und in der Regel aus Holunderholz mit einem charakteristischen melancholischem Klang.

Sie ist sonst nirgendwo in der Welt bekannt. Als ihr Geburtsort gilt die Mittelslowakei – das Gebiet von Poľana und die nördliche Region Gemer. Sie war ein typisches Instrument der Hirten. Sie verzierten ihre Flöten mit Ornamenten seltener mit figuralen Motiven.

Das längste Musikinstrument ist die Fujara Trombita, die bis zu 6 m lang ist. Sie hatte eine Meldefunktion und diente zur Signalisierung und Kommunikation zwischen den Hirten auf den Almen, denn sie hat einen mächtigen und starken Klang. Sie wird aus Fichtenholz gemacht.

Die zweite immaterielle UNESCO-Sehenswürdigkeit ist die Musik aus Terchova – „himmlische“ archaische Volksmusik, die in Terchova als auch in den umgebenden Dörfern zu finden ist. Mehrstimmiger Gesang von allen Musikanten ist für diese Musik sehr typisch. Da die Musik aus Terchova ursprünglich mit dem Tanz verbunden war, ist der Musikstil besonders temperamentvoll. Die genaue Entstehungszeit der Musik aus Terchova als auch die Erscheinungsformen sind nicht bekannt, da dies natürlicherweise mündlich von Generation zu Generation vererbt wird. In die UNESCO-Liste wurde diese Musik im Jahr 2013 eingetragen.

Denkmäler, deren Eintrag in das UNESCO Verzeichnis beantragt wurde

  • Kirchen in den Regionen Gemer und Abov mit mittelalterlichen Wandmalereien
  • Komárno – Türkenfestung
  • Chatam Sófer Denkmal
  • Tokaier Weinbaugebiet, Weinkellerkomplex
  • Konzeption des linsenförmigen Grundrisses des historischen Stadtkerns von Košice
  • Naturreservate der Tatra (voraussichtlich gemeinsamen Antrag mit Polen)
  • Karsttäler der Slowakei (auf Grundlage einer Auswahl verschiedener Typen von Karsttälern Erweiterung und Bearbeitung der Nominierung Schluchten des Slowakischen Paradieses, eingereicht am 26.6.1997)
  • Natur- und Kulturlandschaft der Donau (voraussichtlich gemeinsamer Antrag mit Tschechien, Österreich und Ungarn)
  • Mykoflora der Berge Bukovské vrchy
  • Geysir in Herľany
  • Denkmäler des Großmährischen Reichs – gemeinsame tschecho-slowakische Nominierung (Kirche der Hl. Margareta von Antiochia in Kopčany und Ducové, Ortsteil Kostolec, großmährischer Burghof)

www.whc.unesco.org