Das altertümliche NITRA ist nicht nur die älteste Stadt der Slowakei, sondern auch ein bedeutendes Wirtschaftszentrum der Westslowakei, Sitz von zwei Universitäten und Zentrum des landwirtschaftlichen Schulwesens und der Forschung.
GESCHICHTE
In der Literatur wird Nitra als älteste städtische Siedlung in der Slowakei genannt (siebziger Jahre des 9. Jahrhunderts). Ende des 8. und zu Beginn des 9. Jahrhunderts formte sich das politisch unabhängige Fürstentum Nitra, an dessen Spitze der Fürst Pribina stand. Er war der erste bekannte Herrscher des Volkes der Slowienen, die für die Vorgänger der heutigen Slowaken gehalten werden. Er ließ im Jahr 828 in Nitra die erste christliche Kirche auf dem Gebiet der heutigen Slowakei errichten, die vom Salzburger Erzbischof Adalram eingeweiht wurde.
Das unterworfene Fürstentum hielt sich noch in den folgenden zwei Jahrhunderten am Leben und wurde in den entstehenden Ungarischen Staat eingegliedert. Um das Jahr 1000 entstand das Graner Erzbistum und Nitra wurde zu seinem Bistum. Im Archiv des Bistums von Nitra sind bis heute zwei seltene Pergamentblätter aufbewahrt – bekannt als Zobor-Urkunden. Sie entstanden in den Jahren 1111 und 1113. Es sind die ältesten erhaltenen originalen Schriftstücke, die auf dem Gebiet der heutigen Slowakei angefertigt wurden.
Mit goldenen Lettern trug sich in die Geschichte der Stadt der 2. September 1248 ein, als Nitra zur freien königlichen Stadt wurde. Aber im Jahr 1288 endete die kurze Geschichte von Nitra als freier Königsstadt. Sie wurde zur Landadelsstadt, erhielt sich jedoch weiterhin zumindest eine teilweise Autonomie.
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Die Sehenswürdigkeiten des historischen Stadtzentrums sind Teil des denkmalgeschützten Stadtgebietes.
Zentrale Dominante der Stadt ist die Burg Nitra mit der Katedrale des Hl. Emmeram.
Unter der Burg entstand die Obere Stadt, die in die gotische Burgbefestigung eingegliedert wurde. Ihr heutiges barock-klassizistisches Aussehen schaffen vor allem das Große Seminar, Franziskanerkloster und das Komitatshaus. Die Besucher dieses Teils der Stadt werden ganz bestimmt auch das Haus des Bischofs Kluch (U Corgoňa) im Empirestil aus den Jahren 1818 bis 1821 besichtigen, an dessen Ecke die Statue eines Atlanten steht (im Volksmund Corgoň genannt, es ist auch der Name des bekannten Bieres aus Nitra).
Weitere interessante Sehenswürdigkeiten sind das Kloster mit Kirche der Hl. Petrus und Paulus und das Piaristenkloster mit Kirche.
AUSFLUGSTIPP
Attraktiv ist auch ein Ausflug zur Spitze des Zobor, der neben einer wunderbaren Aussicht auf Nitra und Umgebung auch angenehme Spaziergänge entlang des Lehrpfades Zobor bietet. Der Weg von Zobor führt durch Weinberge, und man kann in einer der Weinstuben einkehren, die für wohlschmeckende Weinsorten bekannt sind.
Quelle: Vydavateľstvo Dajama