Die Gemeinde MARIANKA, der älteste Wallfahrtsort landesweit und der erste Marienwallfahrtsort in Österreich-Ungarn, war einst zumindest so berühmt wie Mariazell in Österreich und Częstochowá in Polen. Berühmte Herrscher sowie herkömmliche Menschen besuchen diesen magischen Ort der Wunder schon seit Jahrhunderten.
MARIANKA ist ein beliebter Ausflugsort mit reicher
Geschichte und heutzutage ein begehrter Wohnort außerhalb des Getümmels
der Großstadt. Auch heute noch ist die Wallfahrt beim
Anlass des Geburtstags der Jungfrau Maria am 8. September das
bedeutendste Ereignis in Marianka. In der Zeit größten Ruhmes trafen
hier täglich bis zu 50 000 Menschen, unter ihnen auch die mächtigsten
Herrscher von Europa, ein. Beliebt ist das jährliche Fest zur Einweihung der Kirche, die Feuer zu St. Johann (Sonnwendfeier) oder die Erzdiözese-Wallfahrt der Kinder und Jugendlichen.
GESCHICHTE
Die Sagen von der gnädigen Statue der Jungfrau Maria und ihrer Wunderkraft reichen bis in das 11. Jahrhundert zurück. Als 1377 der König Ludwig der Große kam, um sich vor der Mariataler Wunderstatue zu verbeugen, lebten bloß einige Eremiten in dem Tal. Ludwig der Große ließ für die Statue eine Kirche errichten, die er dem Orden der Eremiten des heiligen Paulus schenkte. In diesem Augenblick beginnt die berühmte Geschichte des Wallfahrtsortes Mariatal.
Christian August, Kardinal und Erzbischof von Esztergom (Gran) und
Kardinal-Primas von Ungarn wählte das Mariataler Kloster zu seinem
Sommersitz und wurde zum großzügigen Wohltäter Mariatals. Die Gemeinde
erlitt einen schweren Schlag in 1786, als Joseph II. den Orden der
Pauliner aufhob und dieser die Gemeinde nach 400 Jahren verlassen
musste. Der Wallfahrtsort erfuhr einen neuen Aufschwung in 1927, als er
unter die Verwaltung der Tröster von Gethsemani kam. 1950 verbat das
kommunistische Regime die Tätigkeit des Ordens, der erst nach November
1989 nach Mariatal zurückkehrte und bis heute tätig ist.
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Neben der gotischen Kirche Mariä Geburt und dem ehemaligen Paulinerkloster zählen die Barockkapelle der Hl. Anna
(1691) und sechs marianische Kapellen (17.-18. Jahrhundert) zu den
ältesten Bauwerken Mariatals. Bemerkenswert ist auch die oberhalb der
Wunderquelle erbaute Rundkapelle heiliger Quelle (1696) und die davor
stehenden vom Bildhauer G. R. Donner stammenden Statuen der Emeriten Hl.
Antonius und Hl. Paulus. Landesweit einzigartig und unikal ist der Kreuzweg mit fünfzig lebensgroßen Statuen.
AUSFLUGSTIPP
Einen hervorragenden kleinen Familienausflug bietet ein leichter 45-minütiger Spaziergang zu Malý Slavín. Anspruchsvollere Wanderer können einen Ausflug zur Ruine der gotischen Burg Pajštún unternehmen.
Autor: Sandra Sarkanyová