Levoča

Lokalisation: Prešovský kraj, okres Levoča, Levoča

GPS: N49°1'34'' E20°35'20''

Die altertümliche Stadt Levoča, im Osten der Region Spiš, ist wörtlich ein kulturhistorischer Schatz unter den slowakischen Städten mit unzähligen Baudenkmälern, die mit der Geschichte dieser berühmten Stadt verbunden sind.

Die Zipser Stadt Levoča (14 500 Einwohner) im Osten der Slowakei am Fuß der Berge Levočské vrchy ist Dank ihrer reichen Geschichte bei Touristen sehr beliebt.

GESCHICHTE

Das Zipser Levoča wird erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1249 unter dem Namen Leucha erwähnt. Die Niederlassung florierte Dank ihrer Lage am Handelsweg Via Magna (große Straße) und entwickelte sich schnell zu einer Stadt mit mehreren Privilegien. In kurzer Zeit wurde Levoča zum Hauptzentrum der deutschen Kolonisation der Zips und im Jahr 1271 erhob man sie sogar zur Hauptstadt der Gemeinschaft der Zipser Sachsen. Die weitere Entwicklung brachte jedoch eine Abschwächung des Einflusses der Gemeinschaft und schließlich wurde Levoča 1323 zur königlichen Freistadt erklärt.

Die größte bewegende Entwicklungskraft von Levoča war der Handel, der nach und nach internationale Ausmaße annahm. Die Stadtbewohner handelten mit Krakau, den Hansestädten, sogar mit Venedig. Die hiesigen Handwerker produzierten nicht nur für den örtlichen Bedarf, sondern auch für Märkte und Jahrmärkte in Großungarn und Polen. Später wurde Levoča zu einem der Hauptzentren der Renaissance und des Humanismus in Großungarn.

SEHENSWÜRDIGKEITEN

Das denkmalgeschützte Stadtgebiet Levoča ist ein einheitlicher durch ein Rechteck gut erhaltener Stadtmauern abgegrenzter Komplex bedeutender kulturhistorischer Denkmäler.

Schwerpunkt des „alten“ Levoča ist der große rechteckige Platz. Die römisch-katholische  Pfarrkirche des Hl. Jakobus aus dem 14. Jahrhundert gehört zu den bedeutendsten Sakralbauten der Slowakei. Der hohe, schmale Turm der Jakobuskirche aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist das markanteste Merkmal der Stadt-Silhouette.

Das Kirchen-Interieur ist sehr wert­voll, es ist eigentlich ein einzigartiges Museum mittelalterlicher Sakralkunst. Der spätgotische hölzerne Hauptaltar des Hl. Jakobus ist mit seiner ehrwürdigen Höhe von 18,60 m der höchste seiner Art auf der Welt. Er ist aus Lindenholz und wurde in der Werkstatt von Meister Paul aus Levoča in den Jahren 1507 bis 1517 angefertigt. Sich selbst hat Meister Paul, angeblich, als einen der zwölf Apostel in der wunderbaren Komposition des Letzen Abendmahls in der Predella des Altars verewigt.

An die Pfarrkirche grenzt das Gebäude des ehemaligen nach dem Brand im Jahr 1550 gebauten Rathauses mit seinen Arkaden. Es gehört zu den Höhepunkten profaner Renaissance-Architektur in der Slowakei.

Auf dem Platz befindet sich auch der sog. Pranger aus dem 16. Jahrhundert, an dem früher Menschen für kleinere Vergehen dem Spott der Öffentlichkeit ausgesetzt wurden. Der Platz wird von über 50 bemerkenswerten Bürger- und Patrizierhäusern gesäumt, von denen mehrere nach ihren ehemaligen Eigentümern benannt sind. Auf den ersten Blick fällt besonders das Thurzo-Haus im Renaissance-Stil auf, das 1904 seine Sgraffito-Fassade im Neorenaissance-Stil erhielt.

WALLFAHRTSORT

Hoch über der Stadt ragt der Berg Mariánska hora (Marienberg, 781 m) in den Himmel. Jedes Jahr Anfang Juli wird Levoča zum größten Wallfahrtsort der Slowakei. Zehntausende Gläubige steigen in langen Reihen auf den Berg, um hoch über der Stadt die Jungfrau Maria bei Gottesdiensten in der neogotischen Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung vom Anfang des 20. Jahrhunderts zu preisen. Im Jahr 1470 baute man die ursprüngliche Wallfahrtskapelle zu einer kleineren gotischen Kirche um. In das Innere stellte man eine wunderbare Marienstatue, die bis heute das zentrale Symbol der Marienwallfahrten nach Levoča ist.

Seit 2009 ist die Stadt Levoča in die UNESCO-Liste des Welterbes eingetragen.

Quelle: Vydavateľstvo Dajama