Die zweite slowakische Stadt in der UNESCO-Liste des Welterbes ist das altertümliche Bardejov, eine der ältesten slowakischen Städte.
Die Anziehungskraft von Bardejov wird noch dadurch verstärkt, dass es in die Szenerie einer schönen Landschaft mit einer Vielzahl von weiteren touristischen Attraktionen eingebettet ist. Im ruhigen Tal des Baches Bardejovský potok am südöstlichen Fuß des Flyschmassivs Busov liegt das Bad Bardejovské kúpele. Es ist ein administrativer Bestandteil von Bardejov. Im oberen Teil des Kurortes steht das Museum der Volksarchitektur, in dem man 28 volkstümliche Bauten aus den Regionen Horný Šariš und Severný Zemplín versammelt hat.
GESCHICHTE
Im Jahr 1241 erwähnt man in der sog. Ipatjew-Chronik die Marktsiedlung Bardouev. Ein um sechs Jahre jüngeres Dokument führt an, dass auf dem Gebiet Terra Bardpha ein Kloster der Zisterzienser stand. Mit der Ankunft der deutschen Kolonisten nach dem Tatareneinfall begann eine reiche und gedeihende mittelalterliche Stadt zu entstehen. Ihre Entwicklung beschleunigten zahlreiche königliche Privilegien und vor allem die Entscheidung Ludwig I. im Jahr 1376, Bardejov zu einer freien Königsstadt zu erheben.
Im 15. Jahrhundert erlebte Bardejov die größte Blüte. Treibende Kraft des wirtschaftlichen Aufschwungs waren Handel und Handwerk, die es unter die bedeutendsten Städte Großungarns reihten. Im 16. Jahrhundert öffnete sich die Stadt neuen Gedanken auf den Gebieten der Kultur und Bildung. Ihre Träger waren vor allem die Vertreter des insbesondere aus Deutschland importierten Renaissance- und Reformationshumanismus.
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Die Sehenswürdigkeiten im historischen Stadtzentrum sind Teil des denkmalgeschützten Stadtgebietes.
Von Bardejov sagt man, es sei die gotischste Stadt der Slowakei.
Ihr Zentrum bildet ein in sich geschlossener historischer
Gebäudekomplex, der nahezu zusammenhängend von einem Gürtel der
Stadtbefestigung umgeben ist. Der Kern des historischen Stadtzentrums
ist der mit altertümlichen Bürgerhäusern mit typischen Giebelfronten
umgebene rechteckige Platz.
Inmitten des Platzes steht das Gebäude des ehemaligen Rathauses vom Anfang des 16. Jahrhunderts (1505 – 1509), in dem eine Ausstellung des Museums der Region Šariš zum Thema „Bardejov – eine königliche Freistadt“ untergebracht ist. Eine weitere Ausstellung des Museums, die die Ikone der nordöstlichen Slowakei zeigt, befindet sich im Haus Nr. 27 auf dem Platz. Eine naturwissenschaftliche Ausstellung des Museums ist im Haus Nr. 3 - 5 in der Rhódy Straße gleich um die Ecke zu sehen.
Das bedeutendste Denkmal des Platzes ist die in seinem Nordteil befindliche römischkatholische Basilika minor des Hl. Ägidius. Man begann sie Anfang des 15. Jahrhunderts zu bauen. Die Kirche erhielt die Form einer großzügigen gotischen Basilika mit drei Schiffen. Im Inneren fallen 11 spätgotische Flügelaltäre aus dem 15. und 16. Jahrhundert auf, von denen einige Plastiken als Spitzenwerke der europäischen Bildschnitzerkunst gelten.
Eine einmalige Aussicht über Bardejov hat man vom Rundgang des mächtigen neugotischen Kirchturms.
Das Franziskanerkloster mit der Kirche ist ein Juwel der Stadt. Das Kloster steht in der Nähe der Stadtbefestigung, die das am besten erhaltene Fortifikationssystem in der Slowakei ist. Neben steinernen Wällen blieben auch 3 Tore und 10 Basteien erhalten.
Quelle: Vydavateľstvo Dajama