Lediglich an einem Ort in der Slowakei – in wunderschönen Eichenwäldern der Südslowakei bei Topoľčianky können Sie Europas größtes Säugetier – den Europäischen Bison oder Wisent, den "Cousin" des bekannteren amerikanischen Bisons sehen und eventuell auch fotografieren.
Der Wisent, als das größte Säugetier in Europa,
hat eine Kopfrumpflänge von 2,7 m und eine Schulterhöhe bis zu 2 m. Der
Wisentbulle kann bis zu 1500 kg schwer und 30 Jahre alt werden. Die
Brunft der Wisente fällt meistens in den August bis September,
Wisentkühe setzen in der Regel ein Kalb. Gemäß internationaler
Vereinbarung tragen die Namen aller in der Slowakei geborenen Wisente
die Anfangsbuchstaben Si – Sibirka, Sigmund, Sivko, Silan, Silvo usw.
Wisente waren früher natürliche Bewohner europäischer Wälder und
kamen im 19. Jahrhundert noch in freier Wildbahn vor. Vorkommen der
Wisente in der Slowakei (auf Slowakisch "zubor") bezeugen die Namen
einiger Ortschaften: Zuberec, Zubrohlava, Zubrá u.a. In der Roten Liste
gefährdeter Arten gilt der Wisent als eine gerettete Art und zählt zu
streng geschützten Tieren weltweit. Gegenwärtig werden Wisente in
einigen Zuchtstationen in Europa, am meisten in Polen, gezüchtet. In der
Slowakei ist der Wisent nur im Wisentgehege Topoľčianky zu sehen.
Das Wisentgehege Topoľčianky wurde 1958 zwecks Rettung der Wisente vor dem Aussterben gegründet, denn in der Zeit gab es nur 150 Wisente weltweit. Das Gehege hat eine Fläche von 140 ha, 27 ha davon nimmt das eigentliche Zuchtgebiet ein, der Rest ist Schutzzone. Das Zuchtgebiet ist in vier Teile geteilt, die von den Wisenten abwechselnd bewohnt werden. Das Gesamtareal des Geheges wurde für 12 Tiere dimensioniert.
Das Projekt erwies sich als Erfolg, innerhalb einiger Jahre seit der Entstehung konnte die Zuchtstation auf mehr als 120 geborene Kälber stolz sein. Überzählige Tiere wurden an zoologische Gärten, Parks und Privatzucht abgegeben. 1964 erklärte man das Gehege für Wisentzucht zum geschützten Studiengebiet. Das Wisentgehege wird seit dessen Einrichtung bis dato von dem Forstbetrieb Topoľčianky verwaltet.
Autor: NISYS