Der slowakische „Vatikan“ ist die Kirchestadt Spišská Kapitula, aus der seit langer Zeit das religiöse Leben in der Region Spiš durch Pröpste, Bischöfe und Kanoniker organisiert wurde. Das Städtchen ist, zusammen mit weiteren Sehenswürdigkeiten unterhalb der Zipser Burg (Spišský hrad), in die UNESCO-Liste des Welterbes eingetragen.
Das wichtigste Gebäude von Spišská Kapitula ist die spätromanische Kathedrale des Hl. Martin. Zu einer mächtigen, dreischiffigen Basilika mit zwei Türmen wurde sie in den Jahren 1245 – 1275. Im Jahr 1382 wurde die Kapelle „Corporis Christi“ angebaut, die in den Jahren 1488 – 1493 von der heutigen Zapolya-Kapelle ersetzt wurde, die man nach dem Vorbild der französischen Saint Chapelle baute. Die barocken Umbauten wurden in den Jahren 1873 – 1889 wieder rückgängig gemacht. Die Regotisierung sollte der Kathedrale einen mittelalterlichen Charakter verleihen, wie er dem Geschmack der Romantik entsprach.
Das bischöfliche Palais wurde, zur gleichen Zeit wie die Kathedrale, als Propst-Palais gebaut. Beim Palais war früher ein französischer Garten, den man durch die bis heute erhaltene, sog. Turmuhr aus dem Jahr 1739 betrat.
Im östlichen Teil von Spišská Kapitula stehen auf schmalen gotischen Parzellen die Domkapitel der Kanoniker, zu denen die einzige Straße der Stadt führt. Die Befestigung der Kirchenstadt mit ihren zwei Toren wurde im 14. Jahrhundert errichtet und später mehrmals verändert.
Spišská Kapitula ist ein Stadtteil von Spišské Podhradie.
Quelle: Vydavateľstvo DAJAMA