Badiner Urwald (Badínsky prales) gehört zu den ältesten Naturschutzgebieten in der Slowakei. Das Biotop besteht aus seltenen, vom Menschen fast unberührten Tannen-Buchenwäldern. Prinz Charles besuchte diesen Urwald im Jahre 2000.
Der Urwald befindet sich im südöstlichen Teil des Gebirges Kremnické pohorie 10 km südwestlich von Banská Bystrica. Dieses Gebiet steht seit 1913 unter Naturschutz und gehört somit zu den am längsten geschützten Naturschutzgebieten in der Slowakei.
Die ursprüngliche Fläche betrug 20,51 ha. Später jedoch wurde dieses Gebiet auf die heutigen 30,70 ha erweitert. 1994 wurde der Urwald zum Naturschutzgebiet erklärt, weil er den Überrest der ursprünglichen natürlichen Karpatenwälder darstellt. Der urwaldartige Tannen-Buchenwald, vermischt mit Fichten, Ahornbäumen, Eschen und Ulmen, ist interessant wegen der Vorkommen an gigantischen weißen Tannen (200 – 400-jährige, die höchste ist 46 m groß und ihr Stammumfang beträgt 553 cm) und Waldbuchen (Stammumfang 496 cm). Ein Spaziergang im Schatten dieser mächtigen Bäume ist ein unvergessliches Erlebnis, selten hat man die Möglichkeit, anderswo einen ursprünglichen, von menschlicher Tätigkeit unberührten Urwald zu betreten.
Reich vertreten ist hier die bedrohte Flatterulme. Einige Setzlinge
junger Bäume nahm auch Prinz Charles nach England mit. Der Urwald ist
Heimat vieler geschützter Arten der Flora, aber auch der Fauna (Luchs,
Karpatenmolch, Alpenbock…) Um minimal in dieses einzigartige Biotop
einzugreifen, werden im Urwald nur solche Baumstämme beseitigt, die den
Verkehr auf der Waldstraße gefährden.
Das Naturschutzgebiet Badiner Urwald ist nach dem Natur- und Landschutzgesetz für die Öffentlichkeit ganz geschlossen. Der Eintritt in den Urwald ist nur möglich für fachkundige Exkursionen mit einem Begleiter von Lesy SR (Wälder SR), vom Betrieb Odštepný závod Slovenská Ľupča, oder mit den Mitarbeitern des Staatlichen Naturschutzes SR, der Forstfakultät TU in Zvolen, oder der wissenschaftlichen Forschungsinstitute.
Quelle: Vydavateľstvo DAJAMA