Im Ortsteil von Spišská Belá in der Ostslowakei, genannt Strážky, steht ein Schloss, das ein Prunkstück der Renaissancearchitektur der Slowakei ist.
Das Schloss wurde auf Fundamenten einer gotischen Burg errichtet, die angeblich auf den Ruinen eines Templerklosters entstanden war und zu den ältesten der Slowakei gehört. Die späteren Besitzer Horváth-Stansith, die einer bedeutenden kroatischen Adelsfamilie abstammten, bauten die gotische Burg nach und nach zu einem Renaissanceschloss um. Im Jahr 1588 gründete Gregor Horváth-Stansith hier eine humanistische Schule und führte in den Jahren 1618 bis 1628 den Schlossumbau weiter, das damals seine heutige Form erhielt. Zu den ursprünglichen drei Flügeln kam nach einem Brand im Jahr 1708 ein vierter hinzu und so entstand der typische viereckige Grundriss mit einem Innenhof.
Im Jahr 1862 bezog das Schloss in Strážky der Baron Eduard Mednyánszky. Er brachte aus Beckov in der Zips seinen zehnjährigen Sohn Ladislav mit, der später zu einem Maler von europäischem Format wurde. Während mehrerer Aufenthalte im Familiensitz am Fuß der Tatra malte er mehrere Landschaften mit originellen sozialen Komponenten.
Den Zauber des Schlosses bestärkt der englische Park aus dem 19. Jahrhundert. Neben einer wertvollen historischen Bibliothek befinden sich im Schloss auch Gemälde von Ladislav Mednyánszky und das wertvolle steinerne Ctibor-Wappen von der Burg Beckov.
Nach einer Rekonstruktion gehört das Schloss der Slowakischen Nationalgalerie, die hier mehrere Ausstellungen betreut – historische Möbel und Accessoires, Ladislav Mednyánszky und Strážky, historische Bibliothek und eine Kunsthandwerkssammlung.
Das Schloss bildet zusammen mit der gotischen Befestigung der Kirche der Hl. Anna und dem Renaissanceglockenturm im historischen Zentrum der Gemeinde ein nationales Kulturdenkmal.
Die Slowakische Nationalgalerie hat dieses Objekt im Jahre 1972 durch einen Transfer nach dem Tod seiner ehemaligen Besitzerin, der Baroness Margita Czóbelová errungen. Im Schloss wurde eine Rekonstruktion und Revitalisierung des englischen Parks aus dem 19. Jahrhunderts durchgeführt, wo gegenwärtig die Ausstellung von Skulpturen untergebracht ist. In den Ausstellräumen des Schlosses gibt es Dauerausstellungen und es werden musikalisch-dramatische und Bildungsprogramme veranstaltet. Die Dauerausstellungen sind vorzugsweise auf das Werk von Ladislav Mednyánsky, die Portraits aus Zips, die Sammlungen der historischen Bibliothek und auf das Mobiliar des Schlosses ausgerichtet.
Quelle: Dajama