Im Tal des Flusses Slaná, nordwestlich von Rožňava in der Ostslowakei steht das zweistöckige „Märchenschloss“ Betliar mit vier Ecktürmen – ein repräsentativer Jagdsitz inmitten eines wunderschönen englischen Landschaftsparks mit romantischen Bauten, einer künstlichen Höhle und einem Wasserfall.
Ebenso interessant ist auch sein Interieur mit einer Gemäldegalerie, einem Musik- und Jagdsalon, einer Bibliothek, zeitgenössischen Möbeln und exotischen Sammlungen. Für die Rekonstruktion wurde die Auszeichnung EUROPA NOSTRA verliehen.
Das repräsentative Bauwerk, dessen Geschichte mit dem Geschlecht Andrássy verbunden ist, wurde im Tal des Baches Betliarsky potok über den dicht bewaldeten Hängen der Berge Volovské vrchy an der Stelle einer kleinen Burg der Bebeks aus dem 15. Jahrhundert errichtet. Ein Teil des Mauerwerks wurde beim Umbau der gotischen Kurie zu einem dreistöckigen Gebäude im Renaissance- und Barockstil im 17. und 18. Jahrhundert verwendet. Das äußerliche Erscheinungsbild des Schlosses vom Ende des 19. Jahrhunderts blieb mit kleinen Anpassungen bis heute erhalten.
Eine der größten Attraktionen des Schlosses ist die Bibliothek. Diese wurde durch Leopold Andrássy im Jahr 1790 angelegt und aus dieser Zeit stammt auch die Inneneinrichtung. Aufbewahrt werden über 14 tausend Bände, vor allem theologische, historische und philosophische Werke aus dem 15. bis 19. Jahrhundert, die in 15 verschiedenen Sprachen geschrieben sind.
Das Schloss diente bis zum Jahr 1945 den Bedürfnissen des
Betliar-Zweiges der Familie Andrássy. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde
es verstaatlicht, aber die ursprüngliche Einrichtung blieb erhalten und
aus dem Schloss wurde ein Museum mit der Ausstellung Wohnkultur des Adels im 18. und 19. Jahrhundert.
Das Schloss ist von einem schönen englischen Landschaftspark umgeben, der mit einer Fläche von 57 ha zu den größten gepflegten Parks der Slowakei gehört und im Verzeichnis historischer Gärten der Welt eingetragen ist.
Quelle: Dajama