Nordwestlich von der Stadt Nové Mesto nad Váhom befindet sich das Tal Bošácka dolina, ein Bestandteil des Gebirges Biele Karpaty (Weiße Karpaten). Wie ein stummer Wächter steht eine befestigte romanische Kirche in Haluzice auf dem Hügel an seiner Mündung.
Das Tal von Váh (Waag) wurde von verschiedenen Ecken mit einem System von befestigten Burgen geschützt, die den Bewohnern einen verhältnismäßig guten Schutz vor verheerenden feindlichen Angriffen gewährleisteten. Die Stelle, wo sich die Kirche in Haluzice befindet, war allerdings ein blinder Punkt in diesem Schutzsystem. Deshalb wurde um die Kirche herum eine steinerne Schutzmauer mit Türmen und Schießscharten gebaut. Im Notfall diente die Kirche als kurzfristiger Zufluchtsort für die nahe Umgebung.
Erstmals wurde die befestigte Kirche im Jahr 1299 schriftlich erwähnt. In dieser Zeit eroberte das königliche Heer von Matúš Čák (Matthäus Csák) die Kirche. Sie wurde später im gotischen und Renaissancestil umgebaut. Im 19. Jh. war die Kirche verlassen und in den 60-er Jahren des 20. Jhs. wurde sie teilweise rekonstruiert und instandgesetzt. Heute finden hier Gottesdienste und sogar Hochzeiten statt.
Im Norden befindet sich die 50 m tiefe Schlucht Haluzická prierva. Sie ist etwa 1 km lang und 200 m breit. Durch die Erosionstätigkeit des Baches von Haluzice ist in den wenig lehmigen Schiefern und in den Dolomiten dieser Flyschzone von Biele Karpaty ein Teil der nördlichen Befestigung der Kirche in die Schlucht abgestürzt. Früher überquerten die Menschen den Bach jedoch über den Steg. Heute ist diese Schlucht ein Naturschutzgebiet.
Von dem Hügel, auf dem sich die Kirche befindet, ist eine schöne Aussicht auf das Flussgebiet von Váh und auf die Burgen Beckovský und Trenčiansky hrad.
Autor: Mgr. Peter Pastier
Quelle: KIC Trenčín