Banská Štiavnica inmitten der Berge Štiavnické vrchy in der Mittelslowakei ist in die UNESCO-Liste des Welterbes eingetragen.
GESCHICHTE
Der Abbau edler Metalle im zentralen Teil der Berge Štiavnické vrchy hat eine sehr lange Geschichte. Bereits in einer Urkunde aus dem Jahr 1156 wird dieses Gebiet als Terra Banensium, als Land der Bergleute erwähnt. Unter den abgebauten Erzen überwog das Silber und deshalb bezeichnete man Banská Štiavnica auch als „silberne Stadt“.
Im 18. Jahrhundert wurde Banská Štiavnica zum größten Zentrum des Abbaus edler Metalle im Rahmen der gesamten Habsburger Monarchie. Innerhalb der Jahre 1790 bis 1863 gab die Erde unter Štiavnické vrchy 490 Tonnen Silber und 11 Tonnen Gold preis. Nach und nach siedelten sich hier Bergbauschulwesen und die Wissenschaft an. 1735 gründete man hier die älteste Bergbauschule Ungarns, die im Jahr 1762 zur Bergbauakademie erhöht wurde – es war die erste Hochschule ihrer Art weltweit. Im Jahr 1846 kam es zur Zusammenlegung mit der Forstakademie, die 1808 gegründet wurde. In die Stadt kehrte der alte Ruhm und Wohlstand zurück und Ende des 18. Jahrhunderts war Banská Štiavnica die drittgrößte Stadt Ungarns mit 23-tausend Einwohnern.
Ende des 19. Jahrhunderts endete die Entwicklung und der Bergbau verfiel. Dieser Trend ging auch im 20. Jahrhundert weiter. Das letzte Bergwerk in Štiavnica wurde 2001 geschlossen.
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Die Sehenswürdigkeiten im historischen Stadtzentrum sind Teil des denkmalgeschützten Stadtgebietes. In dem städtischen Denkmalreservat Banská Štiavnica befinden sich 360 Denkmalobjekte. Zusammen bilden sie ein Komplex von einmaligem kulturellem und historischen Wert, der außerdem in die wunderbare Umgebung der Berge Štiavnické vrchy eingebettet ist.
Das Stadtzentrum wird vom Alten Schloss beherrscht, das auf einer Terrasse westlich des Platzes Trojičné námestie steht. Das älteste Objekt des Schlosses ist die ehemalige Pfarrkirche der Jungfrau Maria. Man errichtete sie zusammen mit dem benachbarten Karner des Hl. Michael im 13. Jahrhundert als dreischiffige romanische Basilika. Heute befindet sich im Alten Schloss das Slowakische Bergbaumuseum. Interessante Ausstellungsstücke sind unter anderen Pfeifen und Zielscheiben.
Auf dem gegenüberliegenden Hügel steht seit 1571 das Neue Schloss. Auch hier befinden sich Ausstellungen des Slowakischen Bergbaumuseums. Sie dokumentieren die Zeit der Kämpfe gegen die Türken auf dem Gebiet der Slowakei. Es bietet eine schöne Aussicht auf die Stadt.
Die meisten Sehenswürdigkeiten von Banská Štiavnica sind im Bereich zwischen den Plätzen Trojičné und Radničné námestie konzentriert. Die Plätze werden durch die gotische Kirche der Hl. Katharina vom Ende des 15. Jahrhunderts und das Rathausgebäude mit einem schlanken Uhrturm getrennt.
Inmitten des Platzes Trojičné námestie steht umgeben von alten Bürgerhäusern eine wunderbare Dreifaltigkeitssäule. Das größte Gebäude des Platzes Trojičné námestie ist das Hellenbach-Haus. Ursprünglich war es Sitz des Bergbaugerichts, später der Bergbau- und Forstakademie. Heute befindet sich hier eine Ausstellung des Slowakischen Bergbaumuseums. Ein weiteres großes öffentliches Gebäude steht in der Straße Kammerhofská ulica. Es ist das Gebäude des Kammerhofs, das im Jahr 1550 durch die architektonische Verbindung mehrerer gotischer Häuser entstand. Heute ist es das Hauptgebäude des Slowakischen Bergbaumuseums. Die attraktivste Ausstellung ist das Bergbaumuseum in der Natur mit der Möglichkeit in ein Bergwerk einzufahren.
Unübersehbar ist der barocke Kalvarienberg – 23 Objekte in den schönen Natur der Berge Štiavnické vrchy.
Quelle: Vydavateľstvo Dajama