Der Lucia-Tag ist einer der geheimnisvollsten Bräuche und gehört zu den sog. Hexentagen, die vor Weihnachten liegen.
Lucia (13. Dezember) trat im Widerspruch mit der christlichen Tradition im Volksglauben immer als größte Hexe auf. Die Menschen glaubten, dass sie an diesem Tag die Hexen sogar sehen können.
Beliebt waren verschiedene Liebeswahrsagungen. Nach der bekanntesten bereiteten Mädchen für diesen Tag dreizehn Kärtchen vor. Auf zwölf schrieben sie verschiedene Männernamen und das dreizehnte blieb leer. Sie rollten die Kärtchen zusammen und verbrannten sie in den folgenden Tagen einzeln. Das vorletzte Kärtchen verbrannte man am Morgen des Heiligen Abend, das letzte wurde abends geöffnet. Der Name, der darauf stand, sollte der Name des künftigen Ehemannes sein. Öffnete das Mädchen als letztes das leere Kärtchen, sollte es im kommenden Jahr noch nicht heiraten.
Der typischste Brauch an diesem Tag ist der Lucia-Umzug. In der Regel verkleiden sich dazu Frauen, in einigen Regionen auch Männer. Die häufigste Kleidung der Lucia ist ein weißes Gewand, ggf. ein weißes Laken.