In der Gemeinde Dechtice, umgeben von den Wäldern des Gebirges Malé Karpaty (die Kleinen Karpaten), befindet sich die Ruine der Kirche und des Klosters der Hl. Katharina. Das Kloster wurde 1618 vom Grafen Krištof Erdödy an der Stelle gebaut, an der sich die Hl. Katharina dem Einsiedler Ján Apponyi offenbarte. Das Kloster gehörte dem Franziskanerorden.
Katarínka, wie die Kirche von den Einheimischen liebevoll genannt wird, wurde im Frühbarockstil von dem italienischen Meister Pietro Spazzo, dem Baumeister der Kathedrale des Hl. Johannes des Täufers in Trnava, gebaut.
Die Kirche war 52 m lang, 12,9 m breit und die Turmhöhe überragte 30 m. Die Kirche besaß 4 Glocken und war mit Malereien und Stuck verziert. Sie hatte 8 Altäre, von denen zwei heute in der Kirche von Jablonica zu finden sind. In den Turmecken um die Kuppel herum standen 4 steinerne Statuen der Franziskaner, die im Jahre 1905 zu der Pálffy-Familiengruft nach Smolenice gebracht wurden. Das Kloster hatte vier Getreidespeicher, eine Dörrkammer für Obst und einen großen, mit einer Mauer umzäunten Obstgarten. Im ersten Stock war ein Oratorium. Der Speisesaal war mit Marmor gepflastert.
Katarínka war ein bekannter Wallfahrtsort. Die größten Wallfahrten fanden am Weißen Sonntag, am Tag der Hl. Katharina, statt (bis zu 5000 Pilgerer). Eine große Gruppe Wallfahrer kam immer aus Trnava.
Im Jahre 1786 wurde das Kloster durch eine Verordnung des Kaisers Joseph II. aufgehoben. Das Mobiliar wurde in den umliegenden Klöstern und Gemeinden untergebracht. Die Statuengruppe Kalvária vor der Kirche wurde 1811 von den Erdödys nach Dechtice gebracht. Im Franziskanerkloster in Trnava befinden sich bis heute eine prächtige geschnitzte Holztür und ein Tisch von dem ursprünglichen Mobiliar des Katarínka- Klosters.
Das Kloster und die Kirche der Hl. Katharina sind aus Naháč auf dem blau markierten Wanderweg (ca. 40 min), aus Dechtice (ca. 1 St. 20 min) und aus Dobrá Voda auf dem blau markierten Wanderweg (ca. 1 St. 20 min) erreichbar.
Quelle: TINS