In den Gassen der Altstadt von Bratislava

Lokalisation: Bratislavský kraj, Bratislava

GPS: N48°8'36'' E17°6'30''

Das Zentrum von Bratislava bezeichnet man auch als Altstadt – Staré Mesto (41 953 Einwohner). Die Altstadt umfasst den historischen Stadtkern und die angrenzenden Viertel, die im Mittelalter ihre unmittelbaren Vorstädte bildeten.

Der Michaeler Turm stellt eines der nicht wegzudenkenden Symbole von Bratislava dar. Von den ursprünglichen vier Stadttoren, durch die man in die befestigte mittelalterliche Stadt kam, blieb bis heute nur das Tor im Michaeler Turm erhalten. Gegenwärtig befindet sich in dem Turm eine Ausstellung von Waffen und über die Stadtbefestigung des Städtischen Museums in Bratislava. Unterhalb des Michaeler Turmes befindet sich der Kilometernullpunkt, von dem die Entfernungen ausgewählter Weltstädte von Bratislava abgelesen werden. Vom Michaeler Turm kann man den ganzen Rest der Straße Michalská ulica sehen, die zu den ältesten in der Stadt gehört.

An der Ecke der Straßen Ventúrska und Prepoštská ulica hebt sich die elegante streng klassizistische Fassade des Zichy Palais (Haus Nr. 11) hervor. Um das Jahr 1775 ließ es Graf Franz Zichy errichten. Das Palais wurde in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts rekonstruiert und dient gegenwärtig verschiedenen Zeremonien und Festlichkeiten. An der Ecke der Straßen Ventúrska und Zelená ulica steht das barocke Pálffy Palais (Haus Nr. 10), das man im Jahr 1747 aus einem alten Haus umbaute. Die Gedenktafel an der Fassade des Pálffy Palais von Seiten der Ventúrska ulica macht darauf aufmerksam, dass hier mit großer Wahrscheinlichkeit ein Konzert des sechsjährigen Wunderkindes, das die ganze Welt unter dem Namen Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) kennt, stattfand.

Stolz jeder christlichen Stadt ist die Pfarrkirche. Ohne Zweifel gilt dies auch für den St. Martinsdom – der größten, ältesten und großartigsten Bratislavaer Kirche aus dem 14. Jahrhundert. Der Dom des Hl. Martin war Krönungskirche in den Jahren 1563 bis 1830.

Einer der belebtesten Orte in der Altstadt ist die Kreuzung Rybárska brána mit den Straßen Panská und Laurinská ulica. Die Leute bleiben hier gern stehen, um den Straßenmusikanten zuzuhören. Die Touristen hält hier das geradezu zeremonielle Fotografieren mit der Skulptur des Čumil (Tschumil). Rybárska brána ist eine kurze Straße im historischen Zentrum von Bratislava. Beim Haus Nr. 1 steht auf der Straße Rybárska brána die Skulptur eines Mannes in Lebensgröße mit einem Zylinder in der Hand, der sich mit einem, aus dem nahen Eingang tretenden Bekannten zu begrüßen scheint. Im Gegensatz zu dem nicht weit entfernten Čumil ist diese, in strahlender silberner Farbe leuchtende Skulptur, das Abbild eines wirklichen Bratislavaers, den alle den Schönen Ignaz (Schöne Naci) nannten.

HAUPTPLATZ (HLAVNÉ NÁMESTIE)


Jedes Gebäude am Hauptplatz verdient Beachtung. Am meisten jedoch seine Hauptdominante – das Alte Rathaus. Das umgebaute Pressburger Rathaus auf dem Hauptplatz begann man voll im Jahr 1434 zu nutzen. Vor dem Jahr 1442 entstand die Rathausdurchfahrt, die den Zugang zum Rathaus vom Platz aus ermöglichte. Dieses bemerkenswerte architektonische Element blieb in seiner vollen Schönheit bis heute erhalten. Spätere Bauarbeiten hatten nur den Charakter von Reparaturen und Rekonstruktionen einiger wertvollerer architektonischer Details. An der Mauer befindet sich eine Tafel mit einer Marke, die anzeigt, bis wohin das Wasser der über die Ufer getretenen Donau während der katastrophalen Überschwemmung im Februar des Jahres 1850 reichte. Im Gebäude des Alten Rathauses befindet sich eine Ausstellung zur Geschichte der Stadt und der feudalen Justiz des Städtischen Museums in Bratislava. Von den drei zentralen Flächen im historischen Stadtzentrum Hlavné námestie ist der Hauptplatz Hlavné námestie mit einem nahezu viereckigen Grundriss am eindrucksvollsten. Während der ganzen Geschichte von Bratislava war er zentraler Marktplatz, Ort für Einwohnerversammlungen, zur Begrüßung der Monarchen und anderer bekannter Persönlichkeiten. Der Hauptplatz lockt noch immer zu einem angenehmen Verweilen am Renaissance-Springbrunnen, auf der Bank mit dem französischen Soldaten oder unter den Sonnenschirmen eines der Cafés.

FRANZISKANER PLATZ (FRANTIŠKÁNSKE NÁMESTIE)
Der Platz Františkánske námestie stellt bestimmt einen Gegenpol zum belebten Hauptplatz dar. Dem Besucher bietet er eine verhältnismäßig ruhigere, geradezu intime Umgebung im Kreise uralter historischer Gebäude. Die Bezeichnung ist von einem der ältesten Klöster in Bratislava abgeleitet – der Franziskanerkirche mit dem Kloster  aus dem 13. Jahrhundert. Architektonische Zierde des oberen Teils des Franziskanerplatzes ist das Mirbachpalais. Zusammen mit dem Primatialpalais hält man es für das Schönste, was man in Bratislava den Touristen bieten kann. Den Bau im Stil des Rokoko errichtete der Baumeister M. Hörlligl in den Jahren 1768 bis 1770 auf einer Parzelle, auf dem ursprünglich ein als Weitenhof bekanntes Haus stand. Sein letzter Privatbesitzer war der Graf Emil Mirbach, der es in seinem letzten Willen der Stadt unter der Bedingung schenkte, dass sie darin eine Galerie einrichte. Die Stadt erfüllte die Grundbedingung des Testamentes und in dem Palast befindet sich bis heute die Galerie der Stadt Bratislava.

PRIMATIALPLATZ (PRIMACIÁLNE NÁMESTIE)
Der nordöstliche Teil des historischen Zentrums von Bratislava öffnete sich wohl am meisten zum Raum der ehemaligen Vorstadt, die zum neuen Stadtzentrum wurde. Bestandteil dieses Teils der Altstadt ist einer der schönsten Bratislavaer Plätze, den der „König“ unter den Palais in Bratislava beherrscht. Das ausgedehnte Palais Primaciálny palác, das die gesamte Südseite des Platzes Primaciálne námestie einnimmt, hält man zu Recht für eines der schönsten in Bratislava. Man erbaute es in den Jahren 1778 bis 1781 an der Stelle eines älteren erzbischöflichen Palais. Die zum Platz Primaciálne námestie gerichtete Front hat eine strenge klassizistische Fassade. Der Öffentlichkeit ist in ihm eine einmalige Sammlung von sechs Bratislavaer Gobelins aus dem 17. Jahrhundert zugänglich, die aus der englischen königlichen Manufaktur in Mortlake stammen. Es ist auf ihnen eine Legende von einer tragischen Liebe dargestellt. Die Sammlung verwaltet die Galerie der Stadt Bratislava.


HODŽOVO NÁMESTIE
Dominanter Bau am Platz Hodžovo námestie ist das Präsidentenpalais. Man erbaute es nach dem Jahr 1760 als Gartenpalais für Anton Grassalkovich mit einem Ziergarten. Vor dem Palais befindet sich ein Ehrenvorhof, den vom Platz eine auffällige Umzäunung mit zwei vergoldeten schmiedeeisernen Toren abgrenzt.

LINKES DONAUUFERPLATZ
Das Gebiet des zwischen dem historischen Zentrum und dem linken Donauufer gelegenen Bratislavaer Kai ist ein geeigneter Ort für einen angenehmen Spaziergang, für einen Museumsbesuch, für ein Verweilen in einem Café oder Restaurant der auf dem Fluss ankernden Botels. In der Gabelung des Kais Fajnorovo und Vajanského nábrežie befindet sich das Gebäude des Slowakischen Nationalmuseums. Gegenwärtig befindet sich in dem Gebäude eine naturwissenschaftliche Ausstellung des Slowakischen Nationalmuseums. Am nördlichen Rand des Kais Fajnorovo nábrežie befindet sich seit dem Jahr 1965 der Personenhafen Danubius. Er dient den Interessenten an einer Schiffsfahrt auf der Donau, von denen eine der beliebten zum Beispiel zur Burgruine Devín gerichtet ist.

Am Gebäude der Slowakischen Philharmonie erweitert sich der Donaukai zum Platz Námestie Ľ. Štúra, bebaut mit eleganten Gebäuden. Die kurze Straße Mostová ulicaverbindet den Platz Námestie Ľ. Štúra mit dem Platz Hviezdoslavovo námestie. Heute ist sein dominanter Bau des Gebäude Reduta. Es ist die Heimstätte der Slowakischen Philharmonie.

PLATZ HVIEZDOSLAVOVO NÁMESTIE
Der Platz Hviezdoslavovo námestie gehört zu den schönsten und lebhaftesten in der Stadt. Das repräsentativste Gebäude am Platz Hviezdoslavovo námestie ist das Slowakische Nationaltheater (SND). Das elegante eklektische Theatergebäude ziert die Stadt seit dem Jahr 1886. Symbol des Platzes ist das Luxushotel Carlton.

Quelle: Vydavateľstvo Dajama