Das Museum der Urzeit der Slowakei befindet sich in der Höhle Prepoštská jaskyňa im Talkessel Hornonitrianska kotlina direkt im Herzen der Stadt Bojnice. Dank einer bedeutenden Fundstelle wird Bojnice als Urkrippe der Bewohner der Slowakei bezeichnet.
Die alte Stadt Bojnice und das Schloss Bojnický zámok stehen auf einem mächtigen Travertinfels, der zu den landesweit größten zählt. Der Fels entstand aus Quellkalk, der in einer Mineralwasserquelle enthalten war. Die Höhle ist eigentlich ein Felshang mit einer Breite von etwa 12 Metern und einer Höhe von 4,5 bis 8 Metern.
Bojnice gilt als eine der bedeutendsten paläolithischen Fundstellen Europas. In verschiedenen Lokalitäten, in denen der Neandertaler lebte, wurden mehrere Tausend Gegenstände gefunden, die bezeugen, dass er sich auf dem Gebiet der heutigen Stadt aufhielt. Es wurden eine Menge geschlagener Steingeräte, versteinerteTierknochen und Reste von Feuerstellen gefunden. Bis dato wurden jedoch keine Skelette von Urmenschen gefunden.
Unter den gefundenen Tierknochen sind Knochen von Mammuts, Nashörnern, Höhlenlöwen, Hirschen, Urpferden, Wisenten, Rehböcken und weiteren Säugetieren und Vögeln. Es wurden verschiedene Arten von geschlagenen Steingeräten entdeckt, zum Beispiel Fetzer, Abschläge in Form von Messern,Kratzer oder Werkzeuge zum Bohren u.a.
Die ersten Menschen ließen sich in dieser Gegend im Quartär nieder (mittlerer Abschnitt der Steinzeit, 120 000 bis 90 000 Jahre v. Chr.). Die jüngere Besiedlung, die auch die Höhle betrifft, stammt ungefähr aus der Periode um 60 000 Jahre v. Chr. In Bojnice wurden elf Schichten urzeitlicher Besiedlung und eine der europaweit reichsten Fundstellen gefunden, die von der Existenz des Neandertalers des Typs Le Moustier (Fundplatz Le Moustier in Frankreich) zeugen.
Die Höhle wurde 1926 von dem Propst Karol Anton Medvecký entdeckt und wurde nach diesem Hobbyarchäologen benannt.
Autor: Peter Pastier
Quelle: TIK Bojnice