Die Franziskanerkirche ist der Mariä Verkündigung geweiht und hat eine sehr alte Geschichte. Es ist der älteste bis heute erhaltene Sakralbau von Bratislava.
Einer unbestätigten Quelle zufolge wurde sie vom ungarischen König Ladislaus IV. (dem Kumanen) zur Ehre seines Siegs über Ottokar II. auf dem Marchfeld im Jahr 1278 errichtet. Die einfache einschiffige Kirche wurde im gotischen Stil erbaut. Ein Erdbeben, das im Jahr 1590 Pressburg heimsuchte, brachte das gotische Kreuzgewölbe zum Einsturz. In den Jahren 1613 bis 1616 wurde es durch ein neues Kufengewölbe ersetzt. Das ursprüngliche gotische Presbyterium und die Seitenwände des Kirchenschiffes blieben erhalten und sind heute die ältesten Teile der Kirche.
Der Hauptaltar wird Mitte des 18. Jahrhunderts datiert. Anstelle des Bildes befindet sich dort die Glasmalerei Maria Himmelfahrt vom Ende des 19. Jahrhunderts, die nach dem ursprünglichen Ölgemälde aus dem 18. Jahrhundert angefertigt wurde. Die ebenfalls barocken Seitenaltäre stammen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Rokoko-Kanzel ist von 1756 und wird von einigen bemerkenswerten Reliefs geziert. Die Franziskanerkirche war Schauplatz einer der traditionellen Zeremonien während der Krönung ungarischer Könige. Der neue Herrscher schlug dort ausgewählte Adlige zu Rittern des goldenen Sporns.
Das benachbarte Franziskanerkloster war ebenso Zeuge wichtiger historischer Ereignisse. Im Mittelalter wurde hier der Stadtrichter und im Jahr 1526 der erste Habsburger – Ferdinand I. – zum ungarischen König gewählt. Das Geschlecht Habsburg regierte in Großungarn fast 400 Jahre.
Quelle: Vydavateľstvo Dajama