Die Drahtbinderei war ein spezifisches slowakisches Handwerk und die slowakischen Drahtbinder bestritten ihren Lebensunterhalt mit Reparaturen von Küchengeschirr, der Herstellung und dem Verkauf von Erzeugnissen aus Blech und Draht, während sie durch ganz Europa und Russland reisten.
Die Entstehung dieses Wanderhandwerks fällt in das 18. und 19. Jahrhundert. Die Drahtbinder stammten aus den ärmsten Streusieldungsgebieten, die Wiege der Drahtbinderei waren die Umgebung von Trenčín und die Region Kysuce.
Drahtbinder gingen manchmal auch für zwei bis drei Jahre auf Wanderschaft. Drahtbinderlehrlinge nannte man Dschareks. Aus einigen Drahtbindern wurden in der weiten Welt wohlhabende Unternehmer.
Die Drahtbinder entwickelten eine eigene Folklore, in der neben Liedern auch der in der Region Kysuce bekannte Tanz der Drahtbinderinnen interessant war.
Wunderschöne Beispiele von Arbeiten alter Meister, aber auch zeitgenössischer Handwerker und moderner bildender Künstler, die mit der Drahtbindertechnik arbeiten, kann man in der Drahtbinden-Exposition im Museum Považské múzeum in Žilina-Budatín besichtigen.
Quelle: Dajama