Die gräfliche Eiskammer in Vlachovo

Lokalisation: Košický kraj, okres Rožňava, Vlachovo

GPS: N48°46'16'' E20°24'32''

Die Eiskammer bilden einfache kleine Steinbauten, die in einen Berghang wie eine Art Keller gebaut wurden. Diese sind mit einer Eisentür verschlossen und an den Innenwänden sind starke Metallhaken befestigt, auf die das Fleisch von gefangenen Tieren aufgehängt wurde. Eine solche Eiskammer befindet sich in Vlachovo.

Wir kennen einige Eiskammern, die in verschiedenen Schlossparkanlagen in der Slowakei erhalten geblieben sind. Die Eiskammer in Vlachovo  steht am Fuße eines steilen Hanges am rechten Flussufer. Sie ist ein zweistöckiger turmähnlicher Steinbau, der mit einer Steinpyramide überdacht ist. Der Bau hat zwei Eingänge mit übereinander abgeschlossenen Spitzbögen. Der Innenraum birgt zwei gewölbte Räume hintereinander. Die Stirnseite ist nach Norden ausgerichtet.

Im zweiten Stock ist ein Raum mit einem quadratischen Grundriss und einem Tonnengewölbe, hinter ihm ist schon der Höhlenraum. In den Wintermonaten wurde in der Höhle das von den naheliegenden Teichen gehackte Eis gelagert. Dank dem dunklen geschlossenen Höhlenraum hielt das Eis auch  im Sommer und kühlte andere Räume, die zur kurzfristigen Lagerung von Fleisch, vor allem von Wildfleisch, nach den Herrenjagden dienten. Zu beiden Seiten führen einläufige Steintreppen.

Die gräfliche Eiskammer ist auf dem Gemälde von Emanuel Andrássy dargestellt, das sich in der Museumsausstellung im Schloss Betliar befindet. Vor dem Eingang in die Eiskammer standen früher vier  Statuen, die Sphingen darstellten, denn nach dem Vorhaben des Baumeisters sollte die Eiskammer in Vlachovo wie eine ägyptische Gruft aussehen. Die Sphingen von Vlachovo sind keine strengen Wächterinnen des Einganges in die Gruft bzw. in die Eiskammer. Sie sind hübsche Frauen, die mit Weintrauben und anderen Früchten in den Händen zum Festessen nach einer erfolgreichen Jagd einladen. Sie sind Sphingen der Romantik des 19. Jhs., äußerst dekorative Statuen, die auf ihrem ursprünglichen Platz leider nicht erhalten blieben.

Autor: Mgr. Edita Kušnierová