Nach Aussage des Experten der französischen Akademie der Wissenschaften Charles-Tanguy Le Roux ist Holíč die östlichste Stadt des Vorkommens von Menhiren auf dem Gebiet Europas. Das Heiligtum und die Kultobjekte aus Stein in Holíč sind ein Grund mehr, die Region Záhorie zu besuchen.
Die Menhire wurden auf einer Anhöhe im Jahr 1988 beim Bau der Siedlung SNP gefunden, wo sich in der Vergangenheit ein urzeitliches kreisförmiges Heiligtum (Rondell) befand, das aus zwei Gräben bestand. Rondelle werden in Mitteleuropa in den Zeitraum vor 5500 – 6500 Jahren datiert. Das urzeitliche Rondell in Holíč umfasste 60 Meter und bestand aus 25 Steinen. Die Steine waren in zwei Kreisen angeordnet, wobei sich niedrige und breite „weibliche“ Steine mit hohen und schlanken „männlichen“ Steinen abwechselten. In der Mitte stand das Hauptidol. Die Anordnung der Kultsteine in ihnen hatte eine astronomische und insbesondere magische Bedeutung. Das Hauptidol stellt ein Stein dar, dessen Gesamthöhe 6,8 m beträgt. Der Stein ist mit ausgemeißelten Symbolen wie verschiedenen Instrumenten verziert – Spitzhacke, Hammer oder Axt, darunter in der Mitte Haken oder Hakenpflug. Das Rad stellt die Gottheit dar.Die Menhire werden seit dem Jahr 1996 auf dem Hof des Handwerkshauses, dem Gebäude der Holíčer Fayence, ausgestellt und haben die symbolische Anordnung einer Sonnenuhr. Sie sind der Öffentlichkeit zugänglich und man kann auf ihnen Bilder von Tieren, Werkzeugen und menschlichen Figuren erkennen.
Autor: PhDr. Rudolf Irša