In den Sammlungen des Bergbaumuseums in Rožňava befindet sich ein einzigartiges technisches Unikat - die drittälteste Dampfstraßenwalze auf der Welt. Diese Arbeitsmaschine wurde von der Firma Aveling & Porter in Großbritannien im Jahre 1883 unter der Produktionsnummer 1904 hergestellt.
Die älteste Maschine, die im Jahre 1878 unter der Nummer 1457 hergestellt wurde, ist in der norwegischen Hauptstadt Oslo erhalten geblieben. Die zweite, im Jahre 1882 unter der Nummer 1760 hergestellte Maschine befindet sich im englischen Nottinghamshire. Die tasmanische Maschine aus dem Jahre 1883 mit der Produktionsnummer 1930 wurde bis 2005 für die drittälteste gehalten. Dieser Titel wurde ihr von der Maschine aus Rožňava genommen.
Die Walze mit einem Gesamtgewicht von 15 t wird von einem liegenden Einzylinder-Dampfmotor mit einer Leistung von ca. 5,2 kW und einem Kesseldruck von 0,8 MPa angetrieben. Sie wurde als die einzige Maschine mit Nenngewicht für den französischen Kunden, die Firma S. Bourdin (M. § L.), hergestellt.
Ursprünglich wurde die Maschine mit einer Einrichtung ausgestattet, die an der Hinterachse montiert war und zum Zerwühlen der Straßendecke diente. Die Walzen des sog. englischen Typus waren für die Aufbereitung von Schotter - bzw. Makadamstraßenbelag bestimmt, als dieser zerwühlt werden sollte. Später, als für die Aufbereitung von Harzoberflächen die Walzen des sog. französischen Typus entwickelt wurden, war diese Einrichtung überflüssig und wurde von der Maschine entfernt.
Im Jahre 1948 wurde die Maschine Eigentum der Firma Billik, Schick & spol. in Prag. Im Jahre 1950 gehörte sie zum Inventar des Dienstleistungsbetriebes Komunálne služby mesta Praha. Von hier kam die Maschine in das Technische Nationalmuseum in Prag und im Jahre 1959 nach Rožňava. Es ist bis heute unklar, wie die Maschine aus Frankreich nach Prag kam.
Der letzte Fahrer machte die Walze im Jahre 1959 auf dem Hof des Bergbaumuseums fahrbereit. Die Walze sollte damals bei der Straßenaufbereitung um die neu gebaute Wäscherei in Rožňava benutzt werden. Als aus dem Zylinder des Dampfaggregates Wasser zu spritzen begann, bekam die Maschine jedoch keine Zulassung zum Betrieb.
Autor: Pavol Horváth (BM)