Die zentrale Dominante der ältesten slowakischen Stadt Nitra ist die Burg Nitra, errichtet auf der Stelle einer mächtigen slawischen Burgstätte, dem Sitz der Fürsten von Nitra und Herrscher über Großmähren. Heute ist sie der Sitz des Bistums Nitra.
Sie wurde im 11. Jahrhundert errichtet und besteht aus mehreren Baueinheiten. Den Kern bildet eine Kathedrale mit der angrenzenden Residenz des Bischofs.
Der älteste erhaltene Teil der Kathedrale ist die romanische Kirche des Hl. Emmeram, deren Entstehung in das 11. bis 12. Jahrhundert datiert wird. Nach einem Brand in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde sie umgebaut und nach der Zerstörung durch die Armee von Matúš Čák Trenčiansky im Jahr 1317 an den Neubau der gotischen Kirche angegliedert. Seitdem diente sie als sog. vertrauenswürdige Stelle des Kapitels und später als Schatzkammer des Kathedralschatzes. Heute bildet sie zusammen mit der Oberen und der Unteren Kirche das wertvollste Objekt der Burg – die Bischofskathedrale.
Die ursprünglich gotische Obere Kirche wurde in den Jahren 1333 bis 1335 gebaut. Drei Jahrhunderte später folgte die Untere Kirche, mit der sie eine breite Treppe verbindet. Das heutige Erscheinungsbild der Kathedrale stammt aus den Jahren 1710 bis 1736, wobei aus dieser zeit auch die Inneneinrichtung stammt. Am wertvollsten ist der Hauptaltar mit dem Motiv der Kreuzabnahme in der Unteren Kirche vom österreichischen Bildhauer J. Pernegger nach einem Gemälde von D. Volter.
Der ursprünglich gotische Bischofspalast, neben der Bischofskathedrale, erhielt seine spätbarocke Form auch in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Für Besucher der Burg ist auch die äußere Befestigung interessant, deren älteste Teile aus der romanischen und gotischen Zeit stammen. Legendär ist vor allem der Vazil-Turm, mit der die Sage von der Gefangennahme des ungarischen Fürsten Vazul verbunden ist.
Für Besucher ist das Areal der Burg und die Bischofskathedrale des Hl. Emmeram zugänglich.
Zugang: mit dem Auto bis zum Fuß der Burg – sie befindet sich im Stadtzentrum auf einer Erhebung, zu Fuß etwa 15 min vom Komitatshaus bergauf.
Quelle: Dajama