Besonderheiten der slowakischen Wiesen und Wälder

Die slowakische Natur hat eine große Anziehung für Besucher aus nah und fern. Nicht nur weil mehr als ein Drittel des Landes Wald bildet, aber auch weil man auf relativ kleiner Fläche viele verschiedene Pflanzenarten und Waldbestände finden kann, von denen mehrere auch Weltunikate sind.


Wald ist der große Naturreichtum der Slowakei, er nimmt mehr als 40 % der Gesamtfläche ein. Waldreicher sind in Europa nur noch Schweden und Österreich.


Infolge der vielfältigen ökologischen Bedingungen ist die Slowakei sehr reich an Flora und Fauna. Es gibt hier ungefähr 2 400 ursprüngliche Arten von Gefäßpflanzen und noch viel mehr Arten von Algen, Pilzen, Moosen und Flechten, was mehr ist als zum Beispiel in dem mehr als sechsmal größeren Polen. Mehrere Arten entwickelten sich und blieben nur in der Slowakei erhalten.


Die Hochplateaus, die mit den Blumen bestreuten Wiesen und die ungewöhnlichen Karstformationen entzücken Sie in den Nationalparks Muraner Plateau und Slowakischer Karst.


In der Slowakei blieben zusammenhängende Bestände von Laub-Nadel – und Mischwäldern erhalten. In den Niederungen und den niedrigeren Gebirgslagen ist es wärmer und trockener und dort wachsen vorwiegend Eichenwälder. An einigen niedriger gelegenen Orten finden wir vor allem in Städten und Dörfern mehrere geschützte Bestände der kleinblättrigen Linde, die das Symbol aller Slawen ist.


Etwas feuchter, regnerischer und kühler ist es höher im Gebirge, in den Buchenwäldern. Diese gibt es in der Slowakei am häufigsten. Unter ihnen wachsen mehrere Pilzarten, die die Slowaken gern sammeln um aus ihnen schmackhafte Gerichte zu bereiten.


Kühle, viel Feuchtigkeit und wenig nahrhafter Boden bekommt mehr den Fichtenwäldern, die in höheren Lagen wie die Buchenwälder wachsen. Häufig sind sie mit Kiefern- und Tannenwäldern vermischt. Die Tanne ist der höchste Baum in den slowakischen Wäldern und erreicht eine Höhe von bis zu 60 m.


In einer Höhe von annähernd 1 500 m über dem Meeresspiegel befindet sich die obere Baumgrenze. Oberhalb der Fichtenwälder wächst auf den wenig ertragreichen Böden nur noch Kiefernkrummholz und es gibt dort Hochgebirgswiesen. Am höchsten in den Bergen nennen sich diese Wiesen (Hole) Almwiesen.


Die obersten Lagen der Tatra steigen in das Felsengebiet, wo nur noch die widerstandsfähigsten Gebirgspflanzen wie Moose und Flechten wachsen. Die höchsten Gipfel der slowakischen Berge bilden kahle Felsen.


Mehr als 40 % des Landes ist mit den Wäldern bedeckt, was die Slowakei eines der am meisten bewaldeten Länder Europas macht. Und sie verbergen Geheimnisse.


Auf dem eigentlichen Boden des Nationalparks Hohen Tatra (TANAP) werden vor allem Gebirgs- und Hochgebirgspflanzen wie es zum Beispiel Bestände an Latschenkiefern und Zirbelkiefern oder die herrliche Blume Alpenedelweiß sind, die wir auf vielen Ansichtskarten der Tatra finden.


Für den Nationalpark Niedrige Tatra (NAPANT) sind lang gezogene Täler, tiefe Caňons und steile Felsen charakteristisch, im oberen Teil überwiegen die Latschenkiefer und grasige Hochwiesen.  Der Nationalpark Nízke Tatry ist hauptsächlich mit Wäldern bewachsen, unterhalb der Latschenkiefer sind es vor allem der Fichtenwald, darunter gemischter Wald mit Tannen, Buchen, Fichten, Lärchen und Ahornen.


Der Pieninen Nationalpark (PIENAP) ist reich an seltenen Pflanzenarten, unter denen es viele Endemiten gibt, zum Beispiel die Zawadzki Wucherblume, Pieninen Löwenzahn, Gänsekresse Arabis comosum und Heilwurz.


An den Flüssen wachsen auf ertragreichem Boden Auwälder mit Weiden und Pappeln. Vor allem tiefer gelegene Stellen mit guten Böden sind entwaldet und an Stelle von Eichen- und Auwäldern befinden sich hier heute Felder und Wiesen.


Autor: Marián Ondrišík