Die Bahnbrücke bei Telgárt in der Mittelslowakei ist die erste gegliederte Bogenkonstruktion aus Stahlbeton auf den tschechoslowakischen Bahnlinien. Eine Rarität der slowakischen Bahnen ist auch der nahe Kornel Stodol Tunnel, der einzige Spiraltunnel der Slowakei.
Beide Objekte befinden sich auf der Banstrecke Červená Skala-Margecany. Die Strecke ist eine einmalige technische Lösung zur Überwindung eines großen Höhenunterschieds (172 m) auf einem relativ kurzen 12 km langen Abschnitt in schwierigem Terrain.
Der interessanteste Abschnitt beginnt bei Telgárt mit einem originellen Schleifentunnel, führt dann über ein ästhetisch eindrucksvolles Viadukt und erreicht durch zwei weitere Tunnels den höchsten Punkt direkt im zweiten, sog. Besnícky tunel auf einer Seehöhe von 957 Metern, das ist der höchste Punkt unserer Bahnen mit normaler Spurweite.
Der Telgárter Kornel Stodola Tunnel ist 1 239,6 m lang und führt im Bogen mit einem Durchmesser von 400 m. Er beginnt an der Station Telgárt, wo er sich spiralförmig um 360° dreht, an Höhe gewinnt und über dem Dorf um 16 m höher mündet. Danach geht es im Bogen über ein Viadukt bis zu einer Höhe von 22 m weiter, dann steigt die Strecke auf 31 m über dem Tunnel. Sie bildet so eine spiralförmige Schleife die sog. Telgárt Schleife. Ursprünglich war die Strecke 107 km lang und mit der Schleife konnte sie auf nicht ganz 93 km verkürzt werden.
Das Telgárt Viadukt wurde im Jahr 1931 auf einer Strecke mit 17 ‰ Neigung errichtet. Die Überbrückung ist in der Mitte 22 Meter hoch und 86,2 Meter lang, der Mittelteil hat einen einzigen Bogen aus Stahlbeton mit einer Spannweiter von 31,9 Metern, die Seitenteile haben zwei Bogenöffnungen mit einer Spannweite von 9 m. Für den Bau verwendete man 3 570 m3 Mauerwerk.
Quelle: Vydavateľstvo Dajama