Die monumentale Burg Bratislava sieht man aus großer Ferne. Ihre markante Silhouette bemerkt jeder Besucher von Bratislava. Die Erhabenheit der Burg bestärkt der Berg, auf dem sie steht. Sie erhebt sich 85 m über der Flussoberfläche der Donau.
Am Ende des 9. Jahrhunderts war es eine bedeutende Siedlungsburg. Mit dieser Zeit ist die erste urkundliche Erwähnung von Bratislava aus dem Jahr 907 verbunden, in der die Schlacht zwischen den Bajuwaren und den Magyaren am Fuß der Burg Brezalauspurc beschrieben wird. Im 11. und 12. Jahrhundert entstand auf dem Burgberg ein vorromanischer Steinpalast. Der großzügige Umbau der Burg begann im Jahr 1423 und das Ergebnis war eine gotische Burg bekannt als Sigismundburg. Der nach den Pálffys benannte Burgumbau erfolgte im Zeitalter der abklingenden Renaissance.
Die letzte Etappe großer Umbauarbeiten gab Maria Theresia in Auftrag. Sie ließ von der Pálffy-Burg nach und nach alle Fortifikationselemente beseitigen und gleichzeitig die Wohnfunktionen in der prunkvollsten Form betonen, verbessern oder erweitern. Das interessanteste Objekt, später nannte man es Theresianum, baute man nach dem Jahr 1768 an die östliche Stirnwand des Palastes an.
Der wunderbare Rokokopalast mit kleineren Ausmaßen war der Sitz des Statthalters Alberta, der diese bedeutende Funktion Dank seiner Heirat mit der Erzfürstin Maria Kristina, eine Tochter Maria Theresias erhielt. Beide Eheleute begannen als Kunstliebhaber auf der Burg zahlreiche Kunstwerke zu versammeln, die später die Basis der heute bedeutenden Wiener Albertina Galerie wurden.
Im Mai 1811 brach auf der Burg ein vernichtendes Feuer aus. Die riesigen Ruinen
des abgebrannten Burgpalastes blieben 150 Jahre unberührt. Erst im Jahr
1968 erfolgte eine Rekonstruktion. Im Areal der Burg Bratislava sind
einige Bereiche für die Öffentlichkeit zugänglich. Darin befinden sich
verschiedene Ausstellungen des Slowakischen Nationalmuseums.
Die Burg Bratislava ist der Sitz des Historischen Museums SNM mit einem umfangreichen Sammlungsbestand, der insbesondere Sammlungen historischer Möbelstücke, bildender Kunst, Uhren, Sammlungen vom historischen Glas, Porzellan und Keramik, Kleidungsaccessoires und silbernen Gegenständen enthält.
Wo befand sich das keltische Oppidum? Wo spazierte Maria Theresia? In der erneuerten Ausstellung können die Besucher Teile des Putzes der bloßgelegten Basilika aus der Zeit des großmährischen Reichs, steinerne Kunstwerke aus einer gotischen Burg des Sigismund von Luxemburg, Gegenstände von archäologischen Forschungen sowie Veduten und Grafiken der Burg Bratislava betrachten.
Vor allem während des Sommers werden auf dem Bughof unter dem Sternenhimmel Theateraufführungen im Rahmen der Shakespeare-Spiele und Konzerte veranstaltet.
Zum Burgareal gehört auch ein Park, in dem man Fundamente einer großmährischen Basilika besichtigen kann. Während des Spaziergangs durch den Park hat man Aussicht auf verschiedene Teile von Bratislava und auch die unscheinbare Statue der Hl. Elisabeth, die im Jahr 1207 auf der Burg Bratislava geboren wurde.
Zugang: mit dem Auto und dem öffentlichen Stadtverkehr bis zur Burg, zu Fuß aus dem Stadtzentrum etwa 15 min.
Quelle: Dajama, Historické múzeum SNM Bratislava